
Herbsttage Blindenmarkt
Heute sind die "Herbsttage Blindenmarkt" längst ein anerkannter, etablierter Bestandteil der Kultur-Szene Niederösterreichs. Dass dies so ist, beruht nicht zuletzt auf dem Anspruch, dem Publikum auch in einer ländlichen Region hohe künstlerische Qualität zu bieten, gepaart mit dem nötigen Gespür für eine adäquate Umsetzung: Nämlich die Einbeziehung der Bevölkerung in das vor 18 Jahren entstandene Festival. Hier ist das Kunststück geglückt, ein Ensemble aus Profis und einheimischen Laien, das im Zusammenspiel homogen ist und professionelle Produktionen ermöglicht, zu vereinen. Denn es sind keine "von oben" verordneten Festspiele, sondern ein Teil des öffentlichen Lebens, an dem die Menschen Anteil haben und sich deshalb mit dem Festival auch identifizieren. Die gegenseitige Befruchtung trägt Früchte: Theater-Schwellenängste werden abgebaut, Kultur-Interesse und Sinn für Qualität geweckt. Mit weitreichender Wirkung: 70 Prozent des Publikums kommt aus anderen Regionen, seit Gründung zählte man über 160.000 Besucher. Und wie wird das Festival von außen gesehen? "Operetten werden hierzulande meist traditionell (...) oder respektlos (...) inszeniert. Ein Operettenfest schafft den Spagat zeitgemäßer ästhetischer Produktionen mit Respekt vor Komponisten und Librettisten: die von Michael Garschall geleiteten Blindenmarkter Herbsttage", so die "Johann-Strauss-Gesellschaft".